Walter Seidl
www.walterseidl.net
Das Plakat
Die Arbeit „Mind the Gap“ bezieht sich auf das immer weiter auseinanderdriftende Verhältnis zwischen Polizei als Überwachungsorgan zivilgesellschaftlicher Bedürfnisse und der Überschreitung von Zonen der Gewalt. Der oftmals willkürliche Einsatz polizeilicher Gewalt führt zu einer allmählichen Distanzierung zwischen BürgerInnen und den Staatsorganen als bedrohlicher Zensureinheit. Die gewaltsamen Übergriffe auf MigrantInnen, bei Abschiebungsszenarien und auf DemonstrantInnen zeigen, wie schnell die Grenze zwischen Schutz und Ohnmacht überschritten werden kann und sich im Foucaultschen Sinne gouvernmentäre Formen abseits der offiziellen Exekutive herausbilden. Der bildliche Verweis auf osteuropäisches Terrain thematisiert die Problematik einer offiziellen versus inoffiziellen staatlichen Sicherheitspolitik.
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Walter Seidl (Wien) arbeitet als Künstler, Kurator und Autor. Er beschäftigt sich mit der Transformation westlicher Lebenspraxen und ihrer Auswirkungen auf die Erweiterung europäischen Terrains Richtung Osten. Künstlerisch verhandelt Walter Seidl gesellschaftliche Veränderungsprozesse, die vor allem in den USA ihren Ausgangspunkt nehmen und sich global manifestieren, während seine kuratorische Arbeit stark auf konzeptuelle und sozio-politische Bereiche übergeht, in der der Schwerpunkt des europäischen Integrationsbestrebens auf zentral- und osteuropäisches Terrain im Vordergrund steht.
Walter Seidl
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The Poster
The poster work „Mind the Gap“ recurs on the widening gap between the police’s task to operate as a controlling organ of civil laws and needs and the exuberant methods in exerting violence. Arbitrary police attacks and violent forces lead to a distancing between citizens and state organs with their threatening censor mechanisms. Exceeding violence in connection with migrants, deportation scenarios and friendly demonstrators shows how easily the border between protection and powerlessness can be overrun, which, in Foucault’s terms leads to self-governing strategies beyond the power of executive authorities. The visual reference to Eastern European territory addresses the problems of official versus unofficial safety policies.
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Walter Seidl (Vienna) is an artist, curator and writer. His work focuses on the transformation of Western models of life and their influence on a European expansion towards the East. Seidl’s artistic work deals with the changing life structures which originated in the US and have become influential on a global level, while his curatorial work focuses on socio-political mechanisms in regard of the European integration process in Central and Eastern Europe.